Sonntag, 07.12.2025

Mainz erneut als dynamischste Stadt ausgezeichnet, Infrastrukturindex zeigt Schwächen

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Mainz hat im Städteranking von IW Consult, immoscout24 und Wirtschaftswoche 2025 zum vierten Mal hintereinander den ersten Platz im Dynamik-Ranking belegt. Gleichzeitig erreicht die Landeshauptstadt im Niveau-Ranking den sechsten Platz unter 71 untersuchten kreisfreien Städten ab 100 000 Einwohnern. Der neu eingeführte Infrastrukturindex weist jedoch deutlichen Nachholbedarf aus.

Ergebnisse im Detail

Das diesjährige Städteranking wertet die sozioökonomische Entwicklung anhand von Wirtschaftsstruktur, Lebensqualität sowie Arbeits- und Immobilienmarkt. Das Dynamik-Ranking beruht auf 36 Indikatoren, die die Entwicklung der vergangenen fünf Jahre abbilden. Mainz führt das Dynamik-Ranking an und belegt in einzelnen Kategorien Spitzenpositionen, darunter Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner und Produktivität. Im Faktor Arbeit liegt die Stadt auf Platz zehn.

Der neu eingeführte IW-Infrastrukturindex bewertet Forschung, Verkehr, Bildung, digitale Ausstattung und Klima. In dieser Teilwertung liegt Mainz mit Platz 43 im Mittelfeld, was laut Gutachterinnen und Gutachtern auf Verbesserungsbedarf in der Infrastruktur hindeutet.

Reaktionen aus der Stadtspitze

Oberbürgermeister Nino Haase begrüßte die Platzierung als Bestätigung der städtischen Politik, betonte aber zugleich, das Abschneiden im Infrastrukturindex nehme die Verwaltung als Auftrag, gezielt nachzujustieren und Anstrengungen zu verstärken. Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz verwies auf bereits getätigte Investitionen und die Ausrichtung auf Zukunftsbranchen. Sie sagte, die Stadt werde sich nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern weiter auf Innovation, Investitionen und Kooperationen setzen.

Wirtschaftliche Treiber und Bedeutung für die Region

Die Wirtschaftswoche zieht aus dem Ranking das Fazit, dass sich in keiner anderen deutschen Großstadt seit dem Jahr 2019 die wirtschaftlichen und sozioökonomischen Indikatoren so stark verbessert haben wie in Mainz. Die Stadt weist das dritthöchste Bruttoinlandsprodukt bundesweit auf, und die Produktivität habe in den vergangenen fünf Jahren besonders stark zugelegt. Als Treiber werden unter anderem Biotechnologieunternehmen wie BioNTech, der Glashersteller Schott sowie Firmen wie Werner und Mertz genannt.

Zusätzlich hebt das Ranking die hohe Steuerkraft hervor. Bei der 5G Mobilfunkabdeckung erzielt Mainz laut Auswertung 100 Prozent, während strukturelle Defizite in Bereichen wie Verkehr, Bildung und Klimaanpassung im Infrastrukturindex sichtbar werden.

Ausblick

Die Kombination aus hoher Dynamik und vergleichsweise schwacher Infrastruktur stellt die Stadt vor konkrete Aufgaben. Politik und Verwaltung können die Verbesserungsbereiche des Infrastrukturindex als Grundlage für Priorisierungen in Planung und Investition nutzen. Ob die in der Bewertung erkannten Defizite kurzfristig behoben werden können, hängt nach Einschätzung der Stadtspitze von weiteren Investitionsentscheidungen und Kooperationen mit Wirtschaft und Hochschulen ab.

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